Koronare Mikrovaskuläre Dysfunktion (CMD)

Gehen Sie über das Angiogramm hinaus, um der Ursache anhaltender Angina pectoris auf den Grund zu gehen

Die Angiographie erzählt Ihnen nicht die ganze Geschichte

Ungefähr 112 Millionen Menschen weltweit sind von Angina pectoris betroffen und unterziehen sich einer Koronarangiographie, dem primären diagnostischen Test für die Evaluation einer Angina pectoris Symptomatik.1

Zu oft bleiben Patient:innen mit Ischämie und ohne obstruktive koronare Herzkrankheit (INOCA) in der Angiographie unerkannt.2

Unter einer koronaren mikrovaskulären Dysfunktion (CMD)3 versteht man eine gestörte Durchblutung der Mikrozirkulation. Eine klare Diagnose und ein optimierter Behandlungsplan können die Ergebnisse für diese Patient:innen mit hohem Risiko für schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (MACE) verbessern.4

Ischämie und keine obstruktive KHK:
Warum die Mühe? – Dr. Tom Ford, Interventioneller Kardiologe

Wie Patient:innen von der Diagnose einer mikrovaskulären Dysfunktion profitieren

Die CorMicA-Studie (CORonary MICrovascular Angina) ergab, dass Patient:innen davon profitieren können, wenn eine CMD genau diagnostiziert und angemessen behandelt wird:4

  • Eine angemessene Beurteilung und optimale Behandlung von Patient:innen mit Ischämie und ohne obstruktive koronare Herzkrankheit (INOCA) kann die Symptome der Patient:innen lindern, die Lebensqualität verbessern und möglicherweise die Gesundheitskosten senken.4,6
  • Eine genaue CMD-Diagnose kann dazu beitragen, den Ressourcenverbrauch im Gesundheitswesen zu senken7, was zu geringeren Kosten für Krankenhäuser und Patient:innen8 mit Einsparungen von 2.100 US-Dollar (Niederlande) bis 7.300 US-Dollar (USA) pro vermiedenen Krankenhausaufenthalt (Kostenaufstellung 2017) führt.9
  • Eine wirtschaftliche Analyse der CorMicA-Studie zeigte, dass eine umfassende physiologische Beurteilung im Vergleich zur Standardversorgung (medikamentöse Therapie und kardiale Rehabilitationspflege) bei der Nachuntersuchung nach einem Jahr kosteneffektiv ist.10

Herausforderungen bei der Diagnose der zugrunde liegenden Ursachen von Brustschmerzen

Ischämische Herzerkrankungen sind nach wie vor eine der weltweit häufigsten Todesursachen.11 Doch Brustschmerzen können wie dargestellt – auch wenn sie oft ischämischer Natur sind – viele verschiedene Ursachen haben.3 Wenn Brustschmerzen durch eine Ischämie verursacht werden, hängt die ordnungsgemäße Behandlung von der genauen Identifizierung und Behandlung der zugrunde liegenden Ursache der Angina pectoris ab.

  Chest Pain

STRUKTURELLE URSACHEN7
  • In-Stent-Restenose
  • Stent-Thrombose
  • Fortschreiten der atherosklerotischen Erkrankung in anderen Segmenten
  • Unvollständige Revaskularisation
  • Diffuse atherosklerotische Erkrankung ohne fokale Stenose
  • Vorhandensein von Myokardbrücken
FUNKTIONELLE URSACHEN7
  • Epikardialer Vasospasmus
  • Koronare mikrovaskuläre Dysfunktion
  • Stentbedingte mechanische Dehnung der Arterienwand

Die übliche Diagnose von INOCA

Nur 41 % der auf Angina pectoris untersuchten Patient:innen weisen eine obstruktive chronische koronare Herzkrankheit auf.13 Bei der Mehrheit, nämlich 59 % der auf Angina pectoris untersuchten Patient:innen, wurden keine angiographischen Auffälligkeiten, aber dennoch Symptome einer Koronarerkrankung festgestellt.4,5

 INOCA Diagnosis Chart

20–30 % der Patient:innen leiden innerhalb eines Jahres nach einer perkutanen Koronarintervention (PCI) unter wiederkehrender Angina pectoris.12

Ohne eine klare Diagnose und Behandlung kann es bei Patient:innen zu wiederkehrenden Krankenhausaufenthalten, schlechter funktioneller Gesundheit und unerwünschten kardiovaskulären Folgen kommen.7


*Gemäß dem Seattle Angina Questionnaire Score.

Literaturhinweise

  1. Kunadian, V. et al. An EAPCI Expert Consensus Document on Ischaemic with Non-Obstructive Coronary Arteries in Collaboration with European Society of Cardiology Working Group on Coronary Pathophysiology & Microcirculation Endorsed by Coronary Vasomotor Disorders International Study Group. European Heart Journal. 2020; 0:1-21.
  2. Jespersen, L. et al. Stable angina pectoris with no obstructive coronary artery disease is associated with increased risks of major adverse cardiovascular events. Eur Heart J. 2012;33:734-744. doi:10.1093/eurheartj/ehr331.
  3. Marinescu, MA. et al. Coronary microvascular dysfunction and microvascular angina: a systematic review of therapies. JACC Cardiovasc Imaging. 2015;8:210-220.
  4. Ford, TJ. et al. 1-year outcomes of angina management guided by invasive coronary function testing (CorMicA). JACC Intv. 2020; 13:33-45.
  5. Patel, MR. et al. Low diagnostic yield of elective coronary angiography. N Engl J Med. 2010;362:886-895. doi:10.1056/NEJMoa0907272.
  6. Heggie, R. et al. Stratified medicine using invasive coronary function testing in angina: a cost-effectiveness analysis of the British Heart Foundation CorMicA trial. IJC. 2021; doi: 10.1016/j.ijcard.2021.05.016.
  7. Lee, B. et al. Invasive evaluation of patients with angina in the absence of obstructive coronary artery disease. Circulation. 2015;131:1054–1060.
  8. Reriani, M. et al. Coronary endothelial function testing may improve long-term quality of life in subjects with microvascular coronary endothelial dysfunction. Open Heart. 2019;6:e000870.
  9. Omerovic, E. et al. FFR-Guided Complete Revascularization During Primary Angioplasty: Effects on Societal Costs. EuroPCR 2017.
  10. Heggie, R. et al. A cost-effectiveness analysis of the BHF CorMicA Trial. Interventional Journal of Cardiology 2021. Doi:10.1016/j.ijcard.2021.05.016.
  11. Wang, H. et al. Global, regional, and national life expectancy, all-cause mortality, and cause-specific mortality for 249 causes of death, 1980–2015: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2015. Lancet 2016;388:1459-544.
  12. Jeremias, A. Post-PCI Physiology: Insights from DEFINE PCI and other Studies Speaker Presentation. TCT 2019.
  13. Maas, A. et al. Microvascular angina: diagnosis, assessment, and treatment. EMJ Int Cardiol. 2019; 7[Suppl 1]2-17.

 

MAT-2400117 v1.0